1698 wurde die erweiterte Kapelle in Schloss Gandegg - mit eigenem Emporenraum - geweiht. Wo die reich an Ornamentik ausgestattete Orgel vorher stand, ist nicht überliefert. Bauweise und Machart stehen ganz in der Tradition der Orgelbauwerkstatt von Daniel Herz (1618-1678), dem sie u.a. auch aufgrund von detaillierten Beschriftungen von Orgelteilen eindeutig zugewiesen werden kann. Die Orgel hat eine spezielle technische Anlage: Aus 5 Pfeifenreihen werden nach dem Extensionsprinzip insgesamt 10 Register gewonnen. Folgende Register bestehen aus je einer Reihe:

- Principal 8', Oktav 4' und Quint 3'

- Principal piano 8', Fletna 4'

- Super Octav 2', Zimbali 1'

- Portuna 16', Principal 8' (Pedal)

- Posaun 8'

Aktuell fehlt die später (vermutlich 1698) hinzugefügte Zusatz-Pedallade, auf der die Register Octav & Superoctav 4' (2-fach: 4' und 2') und Mixtura (3fach: 3', 1' und 1/2') ursprünglich standen.

Zur Windversorgung dienen zwei fünffältige Keilbälge. Im 20. Jahrhundert erlitt das Instrument diverse Eingriffe. Dabei wurde die Tonfolge der ursprünglich kurzen Oktav chromatisch abgeändert.